Hinweis: An dieser Orgel ist im Herbst 2016 eine erste CD mit Werken von Liszt - Bach - Wagner und Reubke eingespielt worden. Der gebürtige Mühlhäuser David Schlaffke, jetzt Organist an der Sloterkerk in Amsterdam spielte die CD ein . Die CD ist in der Verlagsgruppe Kamprad unter der Nr. VKJK 1618 erschienen oder auch bei der Kirchengemeinde Niederdorla erhältlich.
Die ursprüngliche Orgel und der Orgelprospekt wurden im Jahr 1874 von Emil Reubke, dem Inhaber der Orgelbauwerkstatt Reubke & Sohn aus Hausneindorf erbaut. Das Instrument hatte mechanische Kegelladen und 31 Register verteilt auf 3 Manuale und Pedal. Der jetzige mittig ein- geschobene Spieltisch lässt an diesem Standort auf einen ehemaligen Spielschrank schließen.
Im Jahr 1899 wurde das Instrument durch Robert Knauf & Sohn aus Bleicherode umgebaut und die gesamte Spielanlage durch pneumatische Kegelladen und einen neuen Spieltisch ersetzt.
Möglicherweise hat sich das Werk wegen des bei Reubke üblichen Kegelladensystems, mit Blei beschwerten Ventilen sehr schwer gespielt und die damals in der Entwicklung befindliche "moderne Pneumatik"sollte Abhilfe schaffen.
Das Pfeifenwerk wurde von Reubke übernommen. 1917 mussten dann zu Rüstungszwecken die Prospektpfeifen aus Zinn abgegeben werden.
Seit 1977 wurde die Orgel nicht mehr gespielt, da durch Wasserschäden das Leder der pneumatischen Funktionsteile porös war und durch extreme Verschmutzung das Pfeifenwerk teils schwer beschädigt wurde.
Die Orgel wurde ab 2014 in mehreren Bauabschnitten durch unsere Firma restauriert und instandgesetzt. Alle Ton- und Relaisbälge wurden erneuert, der Spieltisch aufwändig restauriert, das Pfeifenwerk war durch falsche Intonationsversuche zusätzlich schwer beschädigt worden und wurde restauriert. Eine Besonderheit in dieser Orgel sind die durchschlagenden Zungen mit empfindlichen Stimmvorichtungen, die nur eine sehr geringe Stimmkorrektur erlauben und die Oboe 8´ im Schwellwerk, die in ihrer Bauform eine Physharmonika ist. Die ersetzten Zinkpfeifen im Prospekt sollten erhalten bleiben und wurden nur überarbeitet. Weiterhin wurde der Schwellkasten rekonstruiert, das Instrument einfühlsam nachintoniert und in der hist. Stimmtonhöhe von a` = 442 Hz/ 15°C gestimmt.
Zustand vor der Restaurierung
Zustand nach der Restaurierung